So testest Du die Leistung eines Mikrofons
Wenn Du einen Praxistest mit einem Mikrofon durchführst, solltest Du unbedingt die Herstellerinformationen zu den technischen Daten und Anwendungen einholen. Neben dem Ablesen der Messwerte ist es sinnvoll, einen Vergleich mit einer bekannten Referenz durchzuführen, z. B. mit einem Messmikrofon mit einem linearen Frequenzgang, wie dem omnidirektionalen 4006A.

Um den Vergleich durchzuführen, platziere das Referenzmikrofon so nah wie möglich am zu testenden Mikrofon. Teste mit einer Stimme und Musikinstrumenten als Klangquellen und überprüfe sowohl die Reaktion auf der Achse als auch außerhalb der Achse.
Beginne Deinen Test etwa 30 cm von den Mikrofonen auf der Achse entfernt. Bewege dich dann außerhalb der Achse, um jegliche Verfärbung zu überprüfen; beispielsweise 45° zur Seite, gefolgt von 45° nach oben. Führe sowohl einen Nahtest (Überprüfung auf Knackgeräusche und Nahbesprechungseffekt) als auch einen Raumtest in 3–4 Metern Entfernung durch. Mache schließlich einen 180°-Test in 3–4 Metern Entfernung, um die Verfärbung und Dämpfung von hinten zu überprüfen.
Normalerweise legt der Hersteller dem Mikrofon eine Produktbeschreibung bei. Es empfiehlt sich, die Beschreibung sorgfältig zu lesen und einen gezielten Test der vom Hersteller aufgeführten Funktionen und Produktspezifikationen vorzubereiten. Vergewissere Dich, dass Du das Produkt für eine geeignete Anwendung verwendest. Wenn der Literatur keine Diagramme oder Kurven beigefügt sind, zögere nicht, den Hersteller um diese Informationen zu bitten.
Wahl eines Referenzmikrofons für den Test
Das verwendete Referenzmikrofon wird oft eher aus persönlichen Gründen als aus Gründen der wissenschaftlichen/anwendungstechnischen Vergleichbarkeit ausgewählt. Stelle sicher, dass der Hersteller Dich über den Zweck, die Anwendung und die Eigenschaften des Testmikrofons informiert hat, und wähle dann das für die Anwendung am besten geeignete Mikrofon aus.
Fehler beim Laden einer "Partial View Kodedatei" (Datei: ~/Views/MacroPartials/TaggedProducts.cshtml)Ein wissenschaftlicherer Ansatz ist auch die Verwendung eines echten Referenzmikrofons, d. h. eines Messmikrofons, wie z. B. eines omnidirektionalen 4006A. Durch das sondenartige Design dieser Mikrofone können sie extrem nah am Testmikrofon positioniert werden, ohne das Schallfeld zu beeinflussen. Darüber hinaus verfügen diese Mikrofone über einen völlig linearen Frequenz- und Phasengang, was dabei hilft, das Gehör zwischen dem Abhören anderer Mikrofone zu „kalibrieren“.
Positionierung der Test- und Referenzmikrofone
Es ist wichtig zu bedenken, dass das akustische Gedächtnis des Menschen nur wenige Sekunden umfasst, was zum sogenannten simultanen AB-Test oder ABC-Test führt, wenn man mehrere Mikrofone in Betracht zieht. Die Mikrofone müssen gleichzeitig vorhanden sein und dieselbe Schallquelle aufnehmen. Du musst die Test- und Referenzmikrofone so ausrichten, dass die Membranen so nah wie möglich am selben Punkt sind. Beachte, dass der Abstand zur Schallquelle mindestens vier (4) Mal größer sein muss als der maximale Abstand zwischen den Mittelpunkten der Mikrofonmembranen. Einige Mikrofongehäuse sind recht sperrig. Verwende einen Mikrofonständer für jedes Mikrofon im Aufbau, um eine Position zu finden, die eine minimale Beeinflussung des Schallfeldes um die Membranen durch die sperrigeren Mikrofonkörper gewährleistet. Zögere nicht, einen Poppfilter zu verwenden, wenn du das Mikrofon mit Gesang testen möchtest, aber verwende nur einen Poppfilter.
Mikrofontest mit Gesang
Bei den häufigsten Tests von Studiomikrofonen wird Gesang als Testsignal verwendet. Zögere jedoch nicht, komplexere Klangquellen wie Gitarre, Klavier und Blas- oder Percussion-Instrumente zu verwenden, um Deine Bewertung aufzupeppen. Die meisten Mikrofone haben ein ordentliches On-Axis-Verhalten, und Du kannst die tatsächliche Qualität eines Mikrofons nur beurteilen, wenn Du auch seine Off-Axis-Eigenschaften testest. Musikinstrumente sind äußerst geeignete Klangquellen, um sowohl die On-Axis- als auch die Off-Axis-Eigenschaften von Mikrofonen gleichzeitig zu testen. Aber auch mit dem folgenden Verfahren kann man sich einen guten Eindruck von der Leistung eines Mikrofons verschaffen, wenn man Sprache oder Gesang verwendet. Achte darauf, dass die Kopfhörersignale nur von einem Mikrofon kommen, da sie sonst die Leistung des Sängers beeinflussen könnten.
Referenzposition
Führe den Test in einer Entfernung von 30 cm (1 ft) durch, was in etwa der normalen Entfernung zu einem Studiomikrofon ist, wenn es für Gesang verwendet wird. Stelle die Empfindlichkeit von Test- und Referenzmikrofon auf den gleichen Pegel ein, indem Du Sprache oder Töne als Schallquelle verwendest, und überprüfe die Pegel mit den Spitzenwertanzeigen in der Konsole. Stelle sicher, dass alle Equalizer umgangen werden oder sich in einer neutralen Position befinden. Wähle das Mikrofon, das du abhören möchtest, mithilfe der Stummschaltungsfunktion (Mute/Unmute) auf der Konsole aus – nicht mithilfe der Fader. Wenn du einen Feed an die Kopfhörer des Sängers sendest, schaltet die Stummschaltungsfunktion (Mute) bei den meisten Konsolen auch die Aux-Sends stumm. In diesen Fällen solltest du alternative Möglichkeiten finden, die Stummschaltungsfunktion (MUTE) zu aktivieren, wiederum nicht mithilfe der Fader (d. h. mithilfe der L+R-Routing-Funktion).
In der Referenzposition hast du wahrscheinlich eine bestimmte Vorstellung davon, wie eine ungefärbte Stimme klingen sollte. Hier weist ein Richtmikrofon (d. h. ein Nieren-, Supernieren- oder Achter-Mikrofon) normalerweise keinen oder nur einen sehr geringen Nahbesprechungseffekt auf. Die Gewichtung der tiefen Frequenzen kann daher als neutral angenommen werden, wenn du ein Richtmikrofon testest. Ein omnidirektionales Mikrofon weist unabhängig von der Entfernung keinen Nahbesprechungseffekt auf, aber verwende diese Entfernung trotzdem als Referenz. Die Referenzposition hilft Dir, unerwünschte außeraxiale Verfärbungen zu entdecken, wenn Du Dich später um das Mikrofon herum bewegst. Kehre während des Tests so oft wie gewünscht zur Referenzposition zurück, um Dein Gehör zu kalibrieren.
Off-Axis Färbungstest
Test bei 30 cm (1 ft) 45° seitlich außerhalb der Achse. Es ist schwierig, Studiomikrofone ohne außeraxiale Färbungseigenschaften zu entwickeln, insbesondere Richtmikrofone. Die außeraxialen Eigenschaften eines Mikrofons sind jedoch von größter Bedeutung, wenn eine klare und transparente Aufnahme erzielt werden soll. Außeraxiale Klänge dürfen gedämpft werden (bei Richtmikrofonen). Bei größeren Membranen ist auch eine stärkere Dämpfung der höheren Frequenzen zu erwarten, aber ein außeraxialer Kammeffekt ist definitiv unerwünscht.
Off-Axis Färbungstest #2
Test bei 30 cm (1 ft) 45° seitlich außerhalb der Achse. Wenn das Testmikrofon ein klobiges Design hat und nicht rotationssymmetrisch ist, zeigt dieser Test eine eventuell auftretende unsymmetrische Färbung. „Nach oben“ bedeutet, dass in einem Winkel von der Oberseite des Schutzkorbs in das Mikrofon gesprochen/gesungen wird, wodurch eine Schallreflexion von der Basis, wo die Kapsel mit dem Vorverstärkergehäuse verbunden ist, ausgelöst wird – der Unterteil der Kapselkammer. Ein Mikrofon, das eine unsymmetrische außeraxiale Färbung aufweist, ist nur sehr eingeschränkt einsetzbar und eignet sich nicht für anspruchsvollere Aufnahmen wie Atmosphärenaufnahmen oder Ähnliches.
Nahbesprechungseffekt und Pop-Noise-Test
Test at 3 cm (1 in) on axis. If the test microphone is a directional microphone, this close-up test gives you a picture of the microphone's sensitivity to pop noises even when using a pop screen. In this position, you can also expect an extreme amount of enhancement of the lower frequencies due to the proximity effect of a directional microphone. In cases of some male voices or rock 'n roll bass drums this effect might be something you are looking for, but normally the proximity effect is an unwanted side effect – or at least something you try to use as discretely as possible. Omnidirectional microphones do not suffer from the proximity effect, and you should not be able to hear any coloration of the lower frequencies when moving close to one. Furthermore, omnidirectional microphones are less sensitive to pop noises than their directional counterparts. Shouting into the microphone at a close range reveals any possible limitation of the dynamic range of the microphone. Make sure that it is not your console or microphone amplifier that is the limiting factor in this test.
Ambiente-Test
Der Test kann in einem Abstand von 3–4 m (10–13 ft) durchgeführt werden. Dies ist ein Umgebungstest, bei dem man sich so weit wie möglich vom Mikrofon entfernt. Richtmikrofone zeigen erneut ihren unerwünschten Nahbesprechungseffekt und klingen jetzt dünn mit einem starken Bassabfall. Omnidirektionale Mikrofone erfüllen ihre Aufgabe besser und behalten eine unverfälschte Wiedergabe bei. Die Menge der Schallreflexionen von den Wänden des Aufnahmeraums erzeugt nun ein komplexes Schallfeld an der Membran, und die echte Richtungsqualität des Mikrofons zeigt sich. Hier ist es wichtig, Quervergleiche mit den sondenartigen Referenzmikrofonen anzustellen.
Test zur Dämpfung und Färbung von vorne nach hinten
Test bei 30 cm (1 ft) außerhalb der Achse. Der Grund für die Entwicklung eines Richtmikrofons ist natürlich, dass es Geräusche aus unerwünschten Richtungen dämpfen soll. Eine gute Dämpfung von vorne nach hinten bei einem Nierenmikrofon zu erreichen, ist ziemlich schwierig, und bei einem Kugelmikrofon eine perfekte Kugelcharakteristik zu erzielen, ist ebenfalls eine beachtliche Leistung. Wenn man von hinten direkt in das Mikrofon spricht/singt, kann man mögliche unerwünschte Backloops der Richtcharakteristik erkennen oder, wenn ein omnidirektionales Mikrofon verwendet wird, neben der erwarteten Dämpfung höherer Frequenzen auch unerwünschte Klangverfärbungen feststellen.
Handhabungsgeräusche
Überprüfe die Empfindlichkeitseinstellung an den Test- und Referenzmikrofonen, um sicherzustellen, dass die Pegel identisch sind. Klopfe und/oder reibe die Mikrofone (einschließlich der Referenzmikrofone) am Vorverstärkergehäuse und/oder am Mikrofonständer, um eine Vorstellung von der Empfindlichkeit des Mikrofons gegenüber Handhabungsgeräuschen zu erhalten. Im Allgemeinen wirst du feststellen, dass ein Richtmikrofon empfindlicher auf Handhabungsgeräusche reagiert als ein omnidirektionales Mikrofon.