Der Unterschied zwischen gematchten und selektierten Mikrofonen
Bei der Auswahl von Mikrofonen für Stereo- oder Mehrkanalaufnahmen ist es entscheidend, dass Frequenzgang und Empfindlichkeit nahezu identisch sind.
Was bedeutet "gematcht"?
Wenn DPA ein Stereopaar aus der 4000er Serie abgleicht, werden zwei Mikrofone von qualifiziertem Personal und Messgeräten individuell angepasst, um innerhalb einer sehr engen Toleranz zu arbeiten. Parameter wie Membranspannung, Gitter- oder Netzpositionierung und Elektrodenpolarisation können modifiziert werden. Die Mikrofone werden sowohl in Bezug auf die Empfindlichkeit als auch auf den Frequenzgang im gesamten angegebenen Frequenzbereich des Mikrofons abgeglichen. Eine entsprechende Abgleichskurve liegt den Mikrofonen bei.
Toleranz und Abweichung der gematchten Mikrofone
Die Mikrofone der 4000er Serie werden immer mit einer Toleranz von ±2 dB gefertigt. Das bedeutet, dass diese Mikrofone innerhalb des gleichen Toleranzbereichs arbeiten sollten, z. B. ein Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz mit einer Abweichung von maximal ±2 dB.
Bei der Anpassung für Zweikanal-Stereo oder 5-Kanal-Surround (oder höher) werden die Mikrofone jedoch in Sets ausgewählt, was eine engere Toleranz bedeutet. Dies geschieht, um eine gleichbleibende Empfindlichkeit und Klangfarbe zu erreichen. Jedem Satz von aufeinander abgestimmten Recording-Mikrofonen liegt eine entsprechende Dokumentation bei.
Wenn der Frequenzgang die Toleranzgrenze überschreitet, sollte das Mikrofon abgelehnt werden. Theoretisch ist ein Unterschied von 4 dB bei einer bestimmten Frequenz möglich und zulässig. In der Praxis ist dies jedoch äußerst selten der Fall.
Einige Hersteller geben an, dass alle ihre Mikrofone aufeinander abgestimmt sind und ein Stereopaar bilden. Wenn die Toleranz allerdings ± 2 dB beträgt, kann der Unterschied bei einigen Frequenzen 4 dB ausmachen. Die Mikrofone weisen dementsprechend Unterschiede im Frequenzgang auf, obgleich sie innerhalb der individuellen Frequenzgangtoleranz liegen.
Ein einzelnes Mikrofon kann aufgrund seines linearen und natürlichen Frequenzgangs ausgewählt werden, aber auch ein spezifischer Frequenzcharakter kann der Grund für eine bestimmte Wahl sein. Wenn mehrere Mikrofone einen akustischen Bereich abdecken, hört man nicht den individuellen Frequenzgang, sondern eher einen potenziellen Unterschied zwischen den Mikrofonen.
Achte auf die Dokumentation
Verlange vom Hersteller eine Dokumentation darüber, wie gut die Mikrofone kalibriert sind. Bei DPA Microphones gleichen wir Paare ab, die innerhalb einer extrem engen Toleranz identisch sind, und untermauern diese Angaben mit einer Abgleichskurve.
Beachte, dass die Matching-Kurve horizontal verläuft, obwohl ein Mikrofon einen subtilen und beabsichtigten Anstieg der hohen Frequenzen aufweist. Das zeigt, dass beide Mikrofone die gleiche Anhebung der hohen Frequenzen haben. Die Linearität der einzelnen Mikrofone ist hier nicht unbedingt das Problem; wir suchen nach konsistenten und identischen Frequenzgängen bei allen Mikrofonen.
Überprüfe deine Stereomikrofone
Nimm dein bevorzugtes Stereopaar und platziere die Mikrofone so eng wie möglich an der gleichen Stelle. Verstärke sie gleichmäßig, summiere sie zu Mono und drehe die Phase bei einem von ihnen um. Bei einem optimal aufeinander abgestimmten Paar solltest du nichts hören. Wenn du etwas hörst, hörst du den Unterschied zwischen den Mikrofonen.
Möglicherweise gibt es einen Pegelunterschied, was ein Merkmal dafür ist, dass die Mikrofone kein ideales Paar bilden. Auch bei der Empfindlichkeit gibt es eine Produktionstoleranz und damit einen Grund, die Anpassungsgenauigkeit im Auge zu behalten.
Surround-Kits
Bei handelsüblichen Surround-Mikrofon-Kits, die fünf oder mehr gleiche Mikrofone enthalten, kann es eine Herausforderung sein, den Überblick über die Empfindlichkeit und die Frequenzunterschiede zu behalten. Eine vernünftige Methode, um sicherzustellen, dass das Surround-Kit als identisch wahrgenommen wird, ist die Darstellung einer Frequenzdifferenzkurve zum Mittelwert des eingestellten Frequenzgangs.
Wenn zwei Mikrofontypen für ein Surround-Kit kombiniert werden (z. B. 3 x 4006A und 2 x 4011A), wird jeder Typ mit dem anderen verglichen und eine Frequenzdifferenzkurve zum Mittelwert des eingestellten Frequenzgangs für jeden Typ erstellt.
Anpassungstoleranzen bei DPA
Um ein neutrales, lebendiges Klangbild und ein realistisches Mehrkanal-Audioerlebnis zu gewährleisten, wird jedes Mikrofon in den Stereo- und Surround-Kits von DPA individuell kalibriert, um diese extrem genauen Anpassungstoleranzen zu erfüllen. Die Anpassungstoleranzen gelten für den gesamten Frequenzbereich des Mikrofons.
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Was bedeutet "selektiert"?
Bei den Mikrofonen mit Miniaturkapseln ist das Verfahren etwas anders. Bevor zwei Mikrofone für ein ausgewähltes Stereopaar ausgewählt werden, wird zunächst die Empfindlichkeit einer Charge von Mikrofonen gemessen. Wenn die Mikrofone innerhalb einer bestimmten Toleranz liegen, werden alle Mikrofone aus dieser Charge für eine Empfindlichkeitsauswahl zugelassen.
Die Stereopaare / Kits mit Miniaturkapseln werden nach der Empfindlichkeit bei 1 kHz ausgewählt. Dazu gehören ST2006C, ST2011C, 4099P und SMK SC4060 / 4061. Mit diesen Kits werden keine Anpassungskurven geliefert.
Toleranzauswahl bei DPA